Was sind Druckmarken?
- Druckmarken sind Markierungen im Druckwesen, die beim Druckprodukt für eine hohe Qualität und Genauigkeit sorgen.
- Ein Grossteil der Druckmarken ist nach der Weiterverarbeitung nicht mehr auf dem Druckerzeugnis zu sehen.
- Es gibt mehrere Arten, z. B. Beschnittzeichen, Beschnittzugabenmarken, Falzmarken, Farbkontrollstreifen und Passmarken.
Druckmarken bezeichnen im Druckwesen Markierungen, die der Kontrolle und Orientierung dienen. Sie helfen dabei, den Ein- oder Mehrfarbendruck in puncto Farbe, Qualität sowie Position zu überprüfen und sind essenziell, um die Genauigkeit des Druckerzeugnisses sicherzustellen. Die Druckmarken werden meistens am Rand des Druckprodukts positioniert, sodass sie ausserhalb des später sichtbaren Bereichs liegen, da sie nach dem Druck weggeschnitten werden. Sie können Druckmarken beispielsweise mit Tools wie Adobe InDesign anlegen. Bei WIRmachenDRUCK haben Sie diesbezüglich aber nichts zu tun, da wir Ihre Druckdaten vor dem Druck automatisch um die jeweiligen Druckmarken ergänzen.
Neben Druckdaten finden Druckmarken beispielsweise bei Druckbogen und Druckformen Anwendung. Hauptsächlich kommen sie im DTP (Desktop-Publishing) vor. DTP bedeutet, dass Computerprogramme für die Erstellung, Gestaltung und den Satz von Druckmaterialien wie Zeitschriften und Büchern zum Einsatz kommen.
Klassische Typen von Druckmarken
Zu den wesentlichen Druckmarken zählen folgende: Beschnittzeichen, Beschnittzugabenmarken, Falzmarken, Farbkontrollstreifen sowie Passmarken.

Beschnitt
Die Beschnittzeichen, auch Beschnittmarken oder Schnittmarken genannt, definieren den Endbeschnitt eines Druckerzeugnisses. Sie fungieren als Beschnitthilfe in Form einer Linie und sind ausserhalb des festgelegten Seitenformats auf dem Druckbogen platziert – überwiegend an den Ecken. Alles, was sich auf dem Druckbogen ausserhalb der Beschnittzeichen befindet, ist der Beschnittbereich. Dieser wird mit einer Schere, mit Schneideanlagen oder einem Messer weggeschnitten. Beschnittzeichen können beispielsweise zum Einsatz kommen, wenn Sie Produkte wie Bücher, Plakate oder Visitenkarten drucken lassen.
Weitere Druckmarken sind sogenannte Beschnittzugabenmarken oder Anschnittmarken. Diese Marken kennzeichnen die Beschnittzugabe beziehungsweise den Anschnitt eines Druckprodukts. Dabei handelt es sich um Raum, der dem Beschnitt zusätzlich hinzugefügt wird. Dieser Raum fungiert als Pufferzone beim Zuschneiden, insbesondere bei randabfallenden Farbflächen oder Bildern. Die Beschnittzugabe hilft unter anderem dabei, Blitzer zu vermeiden. Für gewöhnlich werden Beschnittzugabenmarken mitgedruckt und im Weiterverarbeitungsprozess entfernt. Früher, als es noch kein Computer-to-Plate-Verfahren (CTP) gab, bei welchem der Computer direkt die Druckplatten beschreibt, wurden anhand der Beschnittzugabenmarken die Filme zur Bogenmontage zurechtgeschnitten. Heutzutage braucht es zur Bogenmontage keine Filme mehr, weswegen die Beschnittzugabenmarken nicht mehr nötig sind.
Falzmarken
Die Falzmarken dienen als Markierungen zur Konfektionierung eines Papier- beziehungsweise Druckbogens. Wie die Beschnittzeichen werden diese Marken auf dem unbeschnittenen Bogen ausserhalb des Beschnitts mitgedruckt. Falzmarken treten in Form von Falzlinien oder Falzkreuzen auf und weisen darauf hin, wo ein Papier nach dem Bedrucken gefalzt wird – beispielsweise nach dem Flyer Drucken. Zudem können diese Druckmarken aufzeigen, welche Stellen beim Rillen oder Nuten zu bearbeiten sind. Nicht durcheinanderzubringen sind die Falzmarken mit den Faltmarken, die viele vom Briefpapier kennen. Faltmarken sollen das exakte Falten des Papiers per Hand erleichtern. Anders als die Falzmarken werden sie nach dem Druck nicht weggeschnitten.
Farbkontrollstreifen
Die Farbkontrollstreifen stellen Volltonfarben, Deckkraftabstufungen und Mischfarben von allen verwendeten Druckfarben dar. Sie ermöglichen die Kontrolle, ob richtig gedruckt wurde. Hierzu werden sie nach dem Druck mit einem Spektrometer gemessen, welches Aufschluss über die Einhaltung der jeweiligen Zielwerte gibt. Auf dem Endprodukt sind die Streifen normalerweise nicht mehr zu sehen. Sie können aber zum Beispiel am Boden von Kartonverpackungen von Milch oder Säften auftauchen – gegebenenfalls erst nach dem Aufklappen des Bodens.
Passmarken
Bei Passmarken handelt es sich grösstenteils um Druckmarken in Form eines Fadenkreuzes. Bekannt ist auch die Bezeichnung „Passkreuz“ oder die abgekürzte Form „Passer“. Im Mehrfarbendruck wird das Fadenkreuz bei jeder Farbe auf die gleiche Stelle gedruckt. Ist am Ende ein klares Kreuz zu erkennen, spricht das dafür, dass die Farben perfekt übereinander gedruckt wurden. Liegen die Passer nicht exakt übereinander, ist von Passerungenauigkeiten die Rede. Diese Ungenauigkeiten können unter anderem Blitzer oder Farbverschiebungen verursachen.